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omc - starke Partner für neue Perspektiven

Unzufrieden im Job? Gleichzeitig unsicher, ob ein Wechsel möglich ist und wirklich Sinn macht? Das geht vielen Fach- und Führungskräften so. Oft fehlt einfach der Mut, sich zu verändern, nach dem Motto: Was ich habe, weiß ich. Was noch kommt, weiß ich nicht. Es könnte ja auch noch schlechter sein. Deswegen halte ich mich lieber am Bestehenden fest, auch wenn es mich unzufrieden, vielleicht sogar unglücklich macht. Und genau diese Gedanken versperren den Blick für eine neue Perspektive.  

Wie kann man es schaffen, mutiger zu werden und sich aus einer festgefahrenen beruflichen Situation zu befreien?  

Als kleinen Impuls zur Ermutigung kann ich aus der eigenen Beratungserfahrung heraus die drei folgenden Fragen empfehlen. Die kann man sich selbst in aller Ruhe beantworten oder auch mit einem Freund oder einer Freundin, dem Partner oder der Partnerin durchgehen. Es hilft oft, sich auszutauschen und Gedanken laut auszusprechen, daher empfehle ich den Dialog eher als das Grübeln im stillen Kämmerlein.
 

Stellen Sie sich nacheinander folgende drei Fragen:

   1.   Was ist das Schlimmste, was passieren kann?

Hier stellen Sie das Worst Case Szenario auf. Sie können sich in aller Breite ausmalen, wie fürchterlich der neue Job sein könnte. Die Aufgabe könnte langweilig sein, die Firma könnte schnell pleitegehen, die Kollegen und Kolleginnen könnten Sie mobben, der Chef oder die Chefin könnte zu fordernd sein, Sie könnten sich auch schrecklich langweilen. Im Zweifelsfall treten alle Katastrophen auf einmal ein.

Und was wäre dann? Stimmt, dann müssten Sie schnell wieder kündigen und die Jobsuche von vorn beginnen. Nicht schön, aber auch nicht das Ende der Welt!

 

   2.   Was ist das Beste, was passieren kann?

Malen Sie sich aus, wie es sein wird, wenn Ihnen der neue Job zu 100 % entspricht. Eine spannende Aufgabe, genau die richtige Mischung aus Herausforderung und Komfortzone. Ein harmonisches Team, ein Chef oder eine Chefin, die Sie fachlich überzeugt und gleichzeitig menschlich wertschätzt, zu der Sie aufschauen können. Die Bezahlung stimmt, die Aufstiegsperspektive ist gegeben, Sie werden gefördert und gefordert. Und das alles in einem Unternehmen mit gutem Betriebsklima, das sinnvolle Produkte oder Dienstleistungen anbietet. Wie wäre das? Eine großartige Vorstellung, oder? Es ist das Best Case Szenario, das besonders viel Spaß macht.

 

   3.   Was ist das Wahrscheinlichste, was passieren wird?

Realistisch ist, dass es nicht so schlimm kommt wie das Worst Case Szenario und nicht so ganz so glorreich wie das Best Case Szenario. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen:  Vermutlich sind nicht alle Kolleg:innen im neuen Job super und die Atmosphäre ist auch nicht jeden Tag gleich gut. Es wird mal zu stressig sein und mal zu langweilig. Der Chef oder die Chefin wird auch nicht nur gute Seiten haben. Dass wirklich alles zu 100 % passt, ist nicht wahrscheinlich. Aber das alle Katastrophen eintreten, wird eben auch nicht passieren.
 

Das ruhige Nachdenken und Beantworten dieser drei Fragen hilft Ihnen, die Situation positiver einzuschätzen als zuvor. Wir sind häufig darauf konditioniert, nur das Negative zu sehen. Diese kleine Übung aus der positiven Psychologie kann Ihnen den Blick für die positiven Aspekte und Perspektiven öffnen.

Wichtig ist: Die Chance ist groß, dass Sie sich im neuen Job wohler fühlen als im alten. Und das ist das entscheidende. Nur wenn Sie sich gedanklich auf den Jobwechsel einlassen, werden Sie die Kraft für die nächsten, ganz praktischen Schritte finden. Veränderungen zuversichtlich anzugehen, das Risiko realistisch einzuschätzen und sich bewusst darauf einzulassen, das ist die richtige Haltung für den Sprung ins kalte Wasser. Und das Wasser wird nicht wärmer, wenn man später springt.

 

 

Claudia Michalski