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omc - starke Partner für neue Perspektiven

Immer wieder gibt es Unsicherheiten bei unseren Kandidat:innen, ob sie im Bewerbungsgespräch ihr aktuelles bzw. letztes Gehalt angeben sollen oder gar müssen. Ein potentieller Arbeitgeber benötigt Anhaltspunkte, um Ihre Einstellung finanziell einordnen zu können. Er wird daher eindringlich nachhaken, falls die Bewerber:innen sich dazu nicht äußern möchten. Bleiben die Bewerber:innen bei der Weigerung, wird er unter Umständen Argumente wie interne Prozessvorgaben und Richtlinien anführen oder auch Ehrlichkeit einfordern.

Damit agiert er seinerseits aus einer Position der Stärke heraus, da er ja schlussendlich entscheidet, ob der/die Kandidat:in eingestellt wird. Befindet sich jedoch der Arbeitsmarkt, wie aktuell zu beobachten, eher in einer kandidatenfreundlichen Phase, begrenzt er damit seine eigenen Auswahloptionen und läuft Gefahr, die Stelle am Ende nicht besetzen zu können. In unserer Beratungspraxis kommt es derzeit häufig vor, dass sich unsere Coachees gleich zwischen mehreren Angeboten entscheiden müssen. Interessante Kandidat:innen wählen dann einen Arbeitgeber, der Ihre Gehaltsvorstellungen erfüllt.


Wie können sich Bewerber:innen in diesem Kontext verhalten?

Am Ende bedeutet ein Vertragsabschluss eine Übereinkunft, die von beiderseitigem Vorteil sein sollte. Das wäre bei einem zu niedrigen Gehaltsangebot nicht der Fall, da Ihr eigener Vorteil als Arbeitnehmer hier zu kurz kommt.

Stellen Sie daher ruhig die Gegenfrage: „Für mich sind Stellen erst ab einem Jahresgehalt von XX Euro interessant, liegt die vorgesehene Vergütung in diesem Bereich?“.

Meine Empfehlung ist, dabei höflich, aber bestimmt aufzutreten. Damit wird Selbstbewusstsein demonstriert, ebenso aber auch soziale und kommunikative Professionalität. Sie wissen, was Sie wollen, und verkaufen sich nicht unter Wert. Die Gefahr besteht natürlich, auf ein solches Auftreten hin eine Absage zu kassieren. Je nach persönlicher Situation und Nachfragesituation am Arbeitsmarkt kann es jedoch das Risiko wert sein, und Sie erzielen am Ende dennoch Ihr Wunschgehalt. Es gibt durchaus viele Arbeitgeber, die sich klar für selbstbewusste Kandidaten entscheiden, insbesondere bei Führungskräften. Wenn die Stelle unter Ihren Erwartungen dotiert ist, können Sie sich höflich bedanken, nach Alternativen fragen und bei fehlendem Entgegenkommen das Gespräch an dieser Stelle sogar beenden. Trösten Sie sich: dieser Arbeitgeber wäre dann vermutlich kein geeigneter Vertragspartner für Sie. Setzen Sie beherzt und selbstbewusst Ihre Bewerbungen fort.
 

 

 

Carsten Spiegel