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Derzeit werden Corona bedingt weniger Positionen als üblich offen über Job-Portale ausgeschrieben. Mit Beginn der Pandemie sind die Unternehmen vorsichtig geworden, viele Einstellungspläne wurden auf Eis gelegt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Wie verhält man sich in dieser Situation als Arbeitssuchender? Wir bei OMC raten unseren Kandidaten dazu, den verdeckten Stellenmarkt zu nutzen. Wenn Jobs nicht offen ausgeschrieben werden, sollte man als Bewerber selbst aktiv werden und verdeckte Stellen aufspüren.

Was versteht man unter verdecktem Stellenmarkt?

Es geht darum, nicht offen ausgeschriebene Stellen zu finden, die entweder von Personalberatern bewusst hinter verschlossenen Türen gehalten werden, in den Unternehmen (noch) nicht ausgeschrieben werden oder die es eventuell sogar noch gar nicht gibt. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, um an verdeckte Stellen heranzukommen:

Die erste: Kontakt aufnehmen zu Personalberatungen oder Headhunter. Auch wenn sie häufig vakante Stellen auf ihren Webseiten offenlegen, halten sie oft noch weitere Optionen hinter verschlossenen Türen. Warum ist das so?

Dazu ein Beispiel: Ein Geschäftsführer ist unzufrieden mit seinem Vertriebsleiter und denkt darüber nach, sich von ihm zu trennen. Noch bevor der Betroffene selbst darüber informiert wird, arbeitet im Hintergrund bereits ein Personalberater daran, einen Nachfolger zu finden. Damit wird sofort nach der Kündigung eine direkte Nachbesetzung möglich – und eine vorherige Rufschädigung für den Amtsinhaber und das gesamte Unternehmen wird vermieden. Diese verdeckte Suche von Personalberatern findet bei Führungskräften häufig statt. Man kann daher davon ausgehen, dass Personalberatungen höchstens die Hälfte aller Aufträge offen ausschreiben (können), also immer noch offene Vakanzen in der Hinterhand haben.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, sich als Suchender aktiv mit passenden Personalberaterinnen oder Personalberatern zu vernetzen, dort aussagekräftige Unterlagen zu hinterlegen und sich selbst prägnant vorzustellen. Die Kunst ist es dabei, die richtigen Personalberater für die gewünschte Position in geeigneten Branchen und entsprechenden Führungsebenen zu finden. Vorherige Recherche ist wichtig, wahllos verschickte Rundmails wirken verzweifelt und sind nicht nur wirkungslos, sondern tragen auch noch dazu bei, dass man seinen Namen verbrennt.

Initiativbewerbungen wollen gut vorbereitet sein

Die zweite Möglichkeit, um den verdeckten Stellenmarkt zu erschließen, sind Initiativbewerbungen bei Unternehmen. Vermutlich haben auch Sie Wunscharbeitgeber, die für Sie besonders attraktiv sind, weil sie sinnvolle Produkte oder Dienstleistungen anbieten oder für eine Unternehmenskultur stehen, die Ihren persönlichen Werten und Vorstellungen entsprechen. Recherchieren Sie genau, wer in diesem Unternehmen für Ihre Wunschposition verantwortlich ist. Wenden Sie sich an diese Person – mit einer guten Argumentation, welchen konkreten Nutzen Sie dem Unternehmen mit Ihrer Erfahrung und Ihren Fähigkeiten bringen können. So kann es sogar möglich sein, dass Sie Ihren Ansprechpartner inspirieren und sich Ihre eigene Stelle schaffen. Wichtig: Keine Einheitsbewerbung verschicken, sondern die Nutzenargumente und auch den Lebenslauf genau auf den Adressaten zuschneiden.

Das eigene Netzwerk führt bei 30 Prozent aller Suchen zum Erfolg

Die dritte Möglichkeit zur Erschließung des verdeckten Stellenmarktes ist die Nutzung des eigenen Netzwerks. Damit sind Ihre Freunde, Bekannte, ehemaligen Arbeitskollegen, Nachbarn oder Sportpartner gemeint. Je mehr Menschen in Ihrem professionell-privaten Umfeld von Ihrem Wunsch nach beruflicher Neupositionierung wissen, desto größer ist die Chance, dass Sie erfolgreich sind. Etwa 30 Prozent aller Stellen werden durch Netzwerkkontakte besetzt, früher despektierlich „Vitamin B“ genannt.

Mit unseren Kandidaten gehen wir systematisch deren Netzwerkadressen durch und identifizieren Kontakte, die angesprochen werden können. Vielen fällt es selbst im Freundeskreis schwer, von ihrer Suche nach einem neuen Job zu erzählen oder nach nützlichen Kontakten zu fragen. Dabei kennt jeder diese Situation.  Und meistens stößt man auf große Hilfsbereitschaft. Besonders wirkungsvoll sind ehemalige Arbeitskollegen, die nun in anderen Unternehmen arbeiten und damit die Reichweite der eigenen Anfrage erheblich vergrößern.

Grundsätzlich ist die adäquate Selbstpräsentation ein wichtiger Faktor, um sich den verdeckten Arbeitsmarkt zu erschließen. Zu plump darf die Selbstvermarktung allerdings nicht sein. Trotzdem sollte klar rüberkommen: Ich bin offen für eine neue berufliche Chance. Viele Jobsuchende sind verunsichert und fühlen sich als Bittsteller. Das Thema Arbeitsplatzverlust ist häufig mit sehr viel Scham verbunden. Daher ist es ein wichtiger Aspekt in unserer Beratung, den Kandidaten die Scheu zu nehmen, offen über ihre Situation zu sprechen und die Selbstpräsentation vor Personalberatern, bei Unternehmen oder im Netzwerk zu trainieren.

Die größte innere Hürde bei der Jobsuche ist die Angst vor Abweisung, die man unbewusst vermeidet und sich daher lieber passiv verhält. Dabei gehört eine gewisse Frustrationstoleranz auch auf dem verdeckten Arbeitsmarkt dazu, denn viele Anfragen versickern oder werden negativ beantwortet. Sich davon nicht frustrieren zu lassen, sondern weiter am Ball zu bleiben, sich auf seine Stärken zu besinnen und sich immer wieder neu zu motivieren ist die große Kunst. Eine gute Beratung zur beruflichen Neuorientierung ist dabei eine wertvolle Unterstützung, sie hilft auch über Durststrecken hinweg.

 

 

 

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